Stuttgart, 15. bis 18. April 2010

Erlebnisbericht von Sabine Hardt

Endlich, der Frühling ist da und in Stuttgart findet wie jedes Jahr um diese Zeit die Messe „Markt des guten Geschmacks“ statt. Und sie wird immer noch beeindruckender. Ok, letztes Jahr war ich nicht dabei, dafür ist sie dieses Jahr umso schöner.

Wir kommen also in Stuttgart an. Direkt am Flughafen befindet sich die neue Stuttgarter Messe. Ein gigantisches Parkhaus spannt sich auf einer Brücke über die Autobahn. Der Fuβweg zu den Messehalten durch die Frühlingsluft beträgt 2 – 3 Minuten. Der fehlende Fluglärm (Flugverbot wegen Vulkanasche) fällt gar nicht auf. Als Slow Food Mitglieder bekommen wir die Eintrittskarten für die Hälfte, was wenigstens einen kleinen Trost gegenüber den happigen Hotelpreisen in Stuttgart ist.

Fröhlich betreten wir nun die heiligen Hallen, wie bei jeder Messe derart bestens ausgerüstet mit unserem unverzichtbaren, schwarzen Reisenthel Carrycruiser (er erfüllt denselben Zweck wie Omas Einkaufskarre, sieht aber sehr viel stylischer aus). Und die Fröhlichkeit geht über in leichte Überforderung.

Nach ein paar Runden und einem Gläschen Holundersekt geht es besser. So probieren wir uns denn durch, informieren uns über Quittenwein im Barriquefass ausgebaut, löffeln uns durch Marmeladen-Bars, zwischendurch verkosten wir ein Stück Speck vom Wollschwein um dann, nun erst recht hungrig, mit ein paar kleinen Maultaschen auf Kräutersauce an der Langen Tafel platz zu nehmen. Die Lange Tafel erstreckt sich über hundert Meter inmitten von Halle 4. Sie ist viel mehr als aneinander gereihte Tische, für mich ist die Lange Tafel Symbol und Zentrum für die Bewegung Slow Food.

Anschließend genießen wir noch Spanferkel im Brötchen und nicken anerkennend über die Geschäftstüchtigkeit des Italieners, der das Ferkel anbietet, nachdem wir kurz überschlagen haben, was er mit dem Verkauf einer Portion zu 3 Euro insgesamt wohl verdienen wird, pro Messetag.

Ja, kostenlos gibt es nicht alles, aber probieren kann man meistens so, außer bei Wein und Schnäpsen wird schon mal 1 Euro fällig. Auch die Anbietern von Malzeiten wie Alblinsen mit Schweinebäckchen oder Käsespätzle, wollen natürlich entlohnt werden. Aber teuer macht es neben dem erwähnten Hotel hauptsächlich das Einkaufen. Je voller der Carrycruiser – desto leerer das Portmonee.

Satt aber durstig machen wir uns auf in Halle 2, in der sich die zweite Hälfte der Slow Food Messe befindet. Dort empfängt uns die Vinothek, geschmackvoll ausgestattet mit verschiedenen Sitzgelegenheiten eines Sponsors. Natürlich gibt es keinen Sitzplatz mehr, denn es ist bereits Abend und so suchen wir uns aus der langen Liste der Weine zwei zum Probieren uns machen es uns auf entlegeneren Sitzgelegenheiten gemütlich. Natürlich ist Luxembourg nicht in der Vinothek vertreten und wir fangen an darüber zu sinnieren, wie wir das ändern könnten. Unser Blick fällt dabei auf den Stand des Gastlandes Tschechien. Also 2012 Gastland Luxembourg?

Nunmehr gänzlich zufrieden machen wir uns auf den Weg in unser Hotel. Um gleich am nächsten Morgen zurück zur Messe zu fahren und alles noch mal genauer unter die Lupe zu nehmen und durch nochmaliges Verkosten zu würdigen.

Unser Fazit: Gelungen. Kurzweilig. Anregend. Lecker.

Was haben wir verpasst: Hoffentlich nichts. Nicht teilgenommen haben wir an den Geschmackserlebnissen, die rund um die Messe angeboten wurden. Und das Kochen mit Kindern in der AEG-Schowküche haben wir uns geschenkt.

Noch ein paar Zahlen:

  • Zahl der Besucher: ca. 65.000
  • Anzahl der Aussteller: ca. 1.000
  • Der Markt des guten Geschmacks fand zum 4. Mal statt.
  • Termin nächstes Jahr: 14. bis 17. April 2011
  • Entfernung Lux-Stadt – Messe Stuttgart (Echterdingen): ca. 360 km

Wir sehen uns dann nächstes Jahr in Stuttgart!

Ein paar weitere Impressionen :

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